Save the date: 16.-18. Mai 2025

Ein Wochenende mit Aussicht

Genau hinsehen, was geschieht.
Ilse Aichinger

Russische Einflussnahme in Europa 

Auf die russische Invasion der Ukraine im Jahr 2022 folgte eine umfassende Neubewertung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen Europas zu Russland. Unter anderem steht dabei die Energiepolitik im Fokus. Investigative Journalist*innen hatten bereits seit Jahren vor dem korrumpierenden Einfluss Russlands in Europa gewarnt. Über zwei Jahre nach Beginn des Krieges stellt sich die Frage, über welche Themen immer noch zu wenig berichtet wird, wie Journalist*innen an diese Themen herangehen können und ob die Medien der neuen Situation gerecht werden.
Ukrainische und deutsche Journalist*innen sowie Expert*innen der Zivilgesellschaft stellen die Ergebnisse ihrer Recherchen und Berichte vor und diskutieren, wie es mit der Berichterstattung über den Einfluss des Kreml in Europa weitergehen soll.

Zwischen Literatur und journalistischer Recherche

Auf dem Flohmarkt wird ein Fotoalbum mit 378 Passfotos gefunden: Jacob B’chiri hat sich ein Jahr lang jeden Tag in einem Fotoautomaten in diversen Verkleidungen und Posen abgelichtet. Der Ich-Erzähler verfolgt nun seine Spuren, von Paris über Rom und Marseille, zu den Friedhöfen von Djerba und bis an die Ränder der israelischen Wüste. Dabei ergründet er Die Leben des Jacob (Hanser 2023) – „die Leben“, weil es dieses Wort im Hebräischen nur im Plural gibt: ein kluger Roman zwischen Literatur und journalistischer Recherche, über das Verhältnis von Fotografie und Identität, über Kriegs- und Exilerfahrung, die jüdische Geschichte, den Glauben und die großen Tragödien des 20. Jahrhunderts.

Zeitungsfrühstück.

Matthias Krapf, einer der beiden Chefredakteure der Tiroler Tageszeitung, diskutiert mit dem Publikum bei einem Kaffee in der Konditorei Munding über die aktuelle Samstags- und Sonntags-Ausgabe der TT.

Tutti Frutti x Lovefoxy

Ob in Berghains Panoramabar, bei Amsterdams DGTL, im Egg London – die Berlinerin LOVEFOXY verzaubert die dancefloors weltweit mit ihrem wohl selektierten 90ies House. Umso mehr freuen wir uns, dass sie im project Innsbruck Premiere feiert!

Yagódy

Das Ensemble Yagódy ist eines der charismatischsten ukrainischen Folk-Ensembles aus Lwiw / Lemberg. Gegründet im Jahr 2016 an der Theater-Fakultät, brachten Yagódy 2020 ihr Debütalbum heraus. Die vier Gründerinnen reisten durch mehrere Oblaste der Ukraine, um dort die musikalischen Überlieferungen der Menschen aufzuspüren. Aus dieser unerschöpflichen Anzahl von Liedern über das Leben kreieren Yagódy ihren eigenen spannenden und unverwechselbaren Sound. Die Musiker*innen sind im Theater zu Hause und verwirklichen ihre musikalischen Ideen für die Bühne nach dramaturgischen Prinzipien. Ihre Lieder sind Liebesbriefe aus der Vergangenheit, die noch nicht angekommen sind.

Überraschungsfilm

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Filmfestival Innsbruck IFFI wird am Samstag „The Etilaat Roz“ im Cinematographen gezeigt.

Leben erzählen: Fluchtbiografien. 

In Zeiten einer aufgeheizten Informationsvermittlung und Meinungsbildung stellt sich die Frage, ob es andere Wege als „News“-Formate braucht, um die Aufmerksamkeit für Themen von langfristiger Brisanz wachzuhalten. Gerade in öffentlichen Debatten rund um Flucht und Migration zeigt sich, dass diese Themen einerseits stark polarisieren und andererseits wichtige „Brennpunkte“ von Erinnerungskultur und Gegenwartsgeschichte sind. Zudem bieten sie oft einen Anker für lang anhaltendes zivilgesellschaftliches Engagement. Wie können (auto)biografische Erzählungen helfen, Wirklichkeit zu bezeugen und eine breite Öffentlichkeit zu erreichen? Wie kann man verhindern, Schicksale zum Objekt von Sensationslust zu machen? Können wir Einzelnen darin gerecht werden und sind biografische Annäherungen ein legitimes Mittel der Information?

Reportagen Live on Stage – „Sushi aus dem Käfig“

„Dein Einzug in die Küchen der Welt war dein Todesurteil“, beginnt die Reportage von Rocío Puntas Bernet, die beim Journalismusfest Innsbruck als szenische Lesung zu erleben ist: eine Reportage über den begehrten Roten Thunfisch. Innerhalb von 30 Jahren brachen die ehemals großen Bestände zusammen. Der weltweite Höhenflug von Sushi hat zu einem massiven Fischereidruck vor allem im Mittelmeer und im Schwarzen Meer geführt. Im türkischen Teil dieser Meere gilt er als ausgerottet. Um den globalen Hunger nach Sushi-Häppchen zu stillen, werden die riesigen Tiere in Massen im Mittelmer gemästet.
Eine Geschichte über die legalen Grauzonen der Lebensmittelindustrie und eine Ode an den Thunfisch. Erstmals präsentieren die Bühnen Bern und das Magazin Reportagen ihr originelles Bühnenformat in Österreich.

Die Angst vor dem dritten Weltkrieg

Standard-Redakteur Eric Frey erklärt im Podcast „Thema des Tages“, wie brisant die heutige Weltlage ist. Wie der Ukrainekrieg die Weltordnung neu schreibt. Was das für China/Taiwan und Nordkorea bedeutet. Und wie die USA und Europa unter Druck kommen. Und er analysiert, wie die vielen Konflikte miteinander verwoben sind und ob und wie es zu einem dritten Weltkrieg kommen könnte, der virtuell schon längst stattfindet.

Armin Thurnher im Gespräch

Armin Thurnher, der im Februar 75 wurde, ist einer der scharfsinnigsten Analytiker Österreichs und ein hervorragender Essayist. Er hat mit seinen Analysen der politischen Situation und der Medienlandschaften in Österreich und Europa den öffentlichen Diskurs geprägt. Thurnher kommt aus Bregenz, hat 1977 die Wochenzeitung Falter mitgegründet, ist deren Herausgeber und weiterhin einer der beiden Chefredakteure. Zudem ist er Autor von 13 Büchern. Zuletzt erschienen der Roman „Fähre nach Manhattan“, der politische Essay „Anstandslos“ und „Preis und Klage. Reden und Nachreden in Versen“. Armin Thurnher erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, im März 2024 den österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik.